Lost Places: Die Kohlenwäsche – oder der 100. Beitrag

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Liebe Leser meines Blogs, heute möchte ich Euch den 100. Beitrag in der Kategorie: LOST PLACES präsentieren. Hierfür habe ich mir ein echtes Sahnestückchen rausgesucht. Ein absoluter Fototraum; Wunderschöne Perspektiven und es war ein unglaublich spannendes Abenteuer diese Anlage zu erkunden. Eine verlassene Zeche mitten im Herzen des Ruhrgebietes, genau genommen eine „Kohlenwäsche“ mit Kilometerlagen Förderbändern inmitten eines riesigen Stahlgerüstes umrandet von rotem Backstein.

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Die Geschichte der Anlage geht bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Der preußische Staat erwarb mehrere Grubenfeldbesitze u.a. dieses hier. Um 1910 wurde mit dem Abteufen von Steinkohle begonnen. Die Schachtanlage entwickelte sich wirtschaftlich sehr vielversprechend. Bereits Anfang der 1920er Jahre wurde die Grenze von 1 Mio. Tonnen jährlicher Förderung überschritten. In den folgenden Jahren wurde die Anlage erweitert und immer wieder vergrößert. Sogar eine eigene Kokerei mit 160 Öfen wurde in Betrieb genommen. Mit den Jahren des Kohle Abbaus sind weitere Förderschächte aus der umliegenden Umgebung an das unterirdische Stollensystem angeschlossen worden. Die Kriegsgeschehnisse ließen die Arbeiten Anfang der 40er Jahre zum Erliegen kommen. Mitte der 50er Jahre wurde mit dem Bau eines Zentralförderschachtes begonnen. Dieser wurde mit vollautomatischen Gestellförderungen ausgestattet. Anfang der 60er Jahre wurde ein moderner Betonfördertum errichtet. Zeitweise lag die Jahresförderung bei 3 Mio. Tonnen. In den 80er Jahren konnte der Betrieb durch die Verfüllung der umliegenden Schachtanlagen Aufrecht erhalten werden. Wo Anfang der 80er Jahre noch gut 150.000 Bergleute im Ruhrgebiet tätig waren, läutete sich das Ende einer Ära ein. Diese Zeche brachte am 19. Dezember 2008 die letzte Lore zutage.

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Die Anlage ist bis heute so gut wie unversehrt erhalten geblieben. Die sogenannten „Kabelratten“ haben sich weite Teile der Kupferleitungen zu Eigen gemacht. Was einige Polizeieinsätze zu Folge hatte. Für mich ein würdiger 100. Beitrag. Die Zeit schien bei meinem Besuch still zu stehen. Es verging Stunde um Stunde und erst beim Eintreten der Dunkelheit wurde ich vom Bann der der Anlage freigelassen und habe meine Heimreise mit unzähligen Fotos im Gepäck angetreten. Übrig geblieben sind 100 – passend für diesen Beitrag. Das komplette Album wie immer Flickr. Viel Spaß beim Anschauen der Bilder.

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

Lost Places: Die Kohlenwäsche

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Lost Places: Die Kohlenwäsche

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34 Kommentare zu „Lost Places: Die Kohlenwäsche – oder der 100. Beitrag

  1. Auch von mir Gratulation zu deinem 100. Beitrag LP. Wie immer tolle Bilder. Und immer wieder bin ich erstaunt, was du so alles findest und fotografierst. Du hast einen guten Blick für Details. Zum einen sie zu finden, zum anderen sie in Szene zu setzen. Beispiel: Gelbes Telefon.
    War heute dort, 4,5 Stunden, das Telefon habe ich aber nicht gesehen. Und der Eingang war…. gewagt. Gott sei Dank musste ich da nicht wieder raus…..

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      1. Nee, drinnen war ich während des Kommentars nicht mehr. Aber am Abend noch voller Eindrücke. Habe zwar guten Freunden schon Bilder aus einer Location geschickt, aber Kommentare auf anderen Webseiten, nee, daüfr ist mir die Fotografier- Zeit zu wertvoll. Auch wenn ich hier wieder gemerkt habe, das ich nach 4-5 Stunden voll bin mit Eindrücken und irgendwann nur noch raus will.
        Ich hoffe du hast viel erlebt weiter im …. „Westen“.
        Gruß
        Jörg

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  2. Jo, dann auch mal von mir Glückwunsch zum 100. Beitrag.

    So alte Zechen- u. Industrieanlagen haben immer eine magische Anziehung, auch auf mich. Irgendwie hab ich das ja auch noch alles mitbekommen in meiner Kindheit bis in die Jugend hinein.

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